Dysgrammatismus Essen

Sprachstörungen bei Kindern und Erwachsenen

Sprachstörungen im Erwachsenenalter

Aphasie

Definition:
Als Aphasie bezeichnet man eine Sprachstörung in Folge einer erworbenen Hirnschädigung. Dabei sind die sprachlichen Modalitäten Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben in unterschiedlich starkem Ausmaß betroffen.

Ursachen:
Die häufigste Ursache bei Erwachsenen ist der Schlaganfall. Weitere Ursachen können ein Schädelhirntrauma, Gehirntumore oder Blutungen sein.


Erscheinungsformen und Leitsymptome:
Die Aphasien bei Erwachsenen können in vier Hauptsyndrome eingeteilt werden:

  • Globale Aphasie: alle Modalitäten (Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben) sind schwer beeinträchtigt, Leitsymptom: Automatismen
  • Brocaaphasie: unflüssiges, angestrengtes Sprechen, Leitsymptom: Telegrammstil
  • Wernickeaphasie: Leitsymptom: ungehemmte Spachproduktion mit vielen Satzverdopplungen/-verschränkungen, deutlich eingeschränktes Sprachverständnis
  • Amnestische Aphasie: leichtere Ausprägung der einzelnen Symptome; Leitsymptom: Wortfindungsstörungen


Behandlung:
Die Behandlung ist von Aphasieform und Schwere der betroffenen Modalitäten abhängig. Grundsätzlich werden immer alle sprachlichen Modalitäten (Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben) miteinbezogen. Behandlungsschwerpunkte können sein:

  • Erarbeitung von Kompensationsstrategien (z.B. Gesteneinsatz, Kommunikationsgerät)
  • Verbesserung des Sprachverständnisses
  • Verbesserung und Strategien im Umgang mit Wortfindungsstörungen
  • Arbeit am Lesen und Schreiben, Umgang mit Texten


kindliche Sprachstörungen

Sprachentwicklungsstörung

Definition:
Als Sprachentwicklungsstörung wird eine erhebliche Verzögerung der Sprachentwicklung bezeichnet.

Mögliche Ursachen:

  • Hörstörungen
  • auditive Wahrnehmungsstörungen
  • frühkindlicher Hirnschaden
  • kognitive Beeinträchtigungen bei Syndromerkrankungen
  • pathologische Veränderungen der Sprechorgane (z.B. Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalten)
  • eingeschränkte Sprechmotorik


Leitsymptome:

  • Störungen der Aussprache
  • reduzierter Wortschatz
  • mangelndes Sprachverständnis
  • fehlerhafte grammatikalische Strukturen


Behandlung:

Das Ziel bei der Therapie der Sprachentwicklungsstörung ist primär die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. Dieses wird unter Anderem erreicht durch die Verbesserung der Aussprache (siehe Aussprachestörungen), der grammatikalischen Strukturen (siehe Störung der Grammatikentwicklung) und des Wortschatzes (siehe eingeschränkter Wortschatz).



Wortschatzdefizite

Definition:
Störungen beim Aufbau des Wortschatzes treten als Teil einer Sprachentwicklungsstörung im Kindesalter auf. Liegen bei einem Kind Wortschatzdefizite vor, so sind davon meist der aktive und der passive Wortschatz betroffen. Während der aktive Wortschatz das Vokabular umfasst, welches das Kind selber sprachlich benutzt, so handelt es sich bei dem passiven Wortschatz um all jene Wörter, die das Kind versteht.
Bei einem Wortschatzdefizit ist der Wortschatz eines Kindes zu klein. Das heißt es kann viele Dinge noch nicht altersentsprechend benennen und/oder verstehen.
Als Folge eines eingeschränkten Wortschatzes benutzt das Kind für unterschiedliche Wörter ein und den selben Begriff, Oberbegriffe und allgemeine Formulierungen wie 'Dings' oder 'machen'.
 
Ursachen:
siehe Sprachentwicklungsstörungen
 
mögliche Leitsymptome:
  • später Sprechbeginn
  • Probleme beim Auf- und Ausbau des Wortschatzes
  • Wortspeicherstörungen
  • Wortfindungsstörungen
  • Störungen des Sprachverständnisses für die Wortbedeutung
  • Schwierigkeiten bei der Bildung von Kategorien (z.B. Tier – Katze)
  • Umschreibungen
  • verstärkter Einsatz vom Mimik und Gestik

Therapie:
Bei der Wortschatztherapie werden mit dem Kind neue Wortfelder spielerisch erarbeitet. Welche Wortfelder wichtig sind, wird für jedes Kind individuell und gemeinsam mit den Eltern entschieden. Die zu erlernenden Begriffe werden dann in themenbezogenen Spielen eingebaut und häufig wiederholt, so dass der Wortschatz des Kindes kontinuierlich aufgebaut wird und das Sprachverständnis gefördert wird.


Kindliche Aphasie

Definition:
Als kindliche Aphasie bezeichnet man eine Sprachstörung in Folge einer erworbenen Hirnschädigung bei noch nicht abgeschlossener Sprachentwicklung ( Lebensalter ca. 2- 12 Jahre). Dabei sind die sprachlichen Modalitäten Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben in unterschiedlich starkem Ausmaß betroffen. Häufig ist die Schriftsprache (soweit bereits erworben) schwerer gestört als das Sprechen und das Verstehen.

Ursachen:
Die häufigste Ursache ist ein Schädel-Hirn-Trauma. Zu weiteren Ursachen zählen Schlaganfall, Hirn- oder Hirnhautentzündung, Sauerstoffmangel, Hirntumore und Epilepsie.

Erscheinungsformen und Leitsymptome:
Die Hauptsymptome bilden Wortfindungsstörungen, Wortschatzverarmung, ein gestörtes auditives Sprachverständnis und Probleme beim Erlernen der Schriftsprache.
Oft sind neuropsychologische Funktionen wie Aufmerksamkeit, (Arbeits-)Gedächtnis und weitere exekutive Funktionen mitbetroffen.

Behandlung:

  • Beratung von Eltern, Erziehern und Lehrpersonal
  • Verbesserung der alltagskommunikativen Fähigkeiten, sowie sprachliche Fähigkeiten als Vorraussetzung für die schulischen Anforderungen


 
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